Totentanz 2005 – Lyrik
Totentanz 2005
von Henning Poehl
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Ihr Menschen von heut sollt es wohl erfahren,
der Tod hat im Spiel zum Tanz geladen.
Ei, wie viele sind zum Tanz gekommen,
dem Tod gegenüber ganz unbenommen.
Die Alte reicht Freund Hein die Hand.
Was glaubt Ihr? Hat sie ihn erkannt?
Der Läufer läuft mit großem Bangen
verzweifelt dem Sensemann von dannen,
doch am Ende – oh graus,
steht auch er – vorm Totenhaus.
Die Geschäftsfrau kann der Tod nicht schrecken,
sie verkauft ihm schnell einen anderen Gecken.
Der Spieler spielt um Tod und Leben,
letzteres wird der Tod ihm nehmen.
Ganz gleich, wie die Würfel aus Knochen fallen,
hört man noch lang des Todes Gelächter hallen.
Der Hacker will alle Informationen frei verwalten,
doch des Todes Schlüssel wird er niemals erhalten.
Der Scharfschütz hat’s dem Tode nachgemacht
und viele Menschen ums Leben gebracht,
doch der Tod wird auch bei ihm nicht halten
und freudig seines Amtes walten.
Die Chirurgin hat schon oft mit ihm gerungen,
mal hat der Tod sie – und mal sie ihn bezwungen.
Die Tänzerin nimmt das Leben allzu leicht,
drum sie beim Anblick des Todes nicht erbleicht.
Verführen will sie ihn zur schnellen Romanze,
doch führt er sie zum allerletzten Tanze.
Leidet die Kranke unter all zu großer Last,
ist für sie der Tod ein willkommener Gast.
Der Pfaffe predigt den lieben Hinterbliebenen:
Im Paradies verweilen nun die Verschiedenen.
Doch kommt der Tod dann ihn zu holen,
bleiben selbst ihm seine Worte gestohlen.
Nun wißt’s auch Ihr, Ihr lieben Leute,
wer mir zuhörte, es wohl bereute.
Den Tod, den will nun keiner sehen,
doch irgendwann ist’s um uns geschehen.
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